Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Trade Republic Zinsprodukte: Laufzeiten-Anleihen-ETFs und noch mehr Anleihen

Trade Republic verpackte alten Wein in neue Schläuche und hat sein Anleihenangebot ausgeweitet. Vor zwei Jahren wurden rund 500 Anleihen eingeführt, mittlerweile sind es fast 800 Anleihen, Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen. Diese Anleihen wurden nun mit iShares Laufzeiten-ETFs gebündelt unter den Namen „Zinsprodukte“. Die Idee ist ein Angebot zentral in der App zu platzieren, welches einen fixen Zins anbietet. Nicht zu verwechseln sind diese Produkte jedoch mit Tages- als auch Festgeld. Bei den Anleiheprodukten gibt es deutlich höhere Risiken. Sei es Emittentenrisiko bis hin zu Währungsrisiken die beispielsweise bei US-Anleihen entstehen.

Trade Republic startet mit „Zinsprodukten“

Trade Republic erweitert sein Angebot um festverzinsliche Anlagen, die in der App unter „Zinsprodukte“ bzw. „Fixed Income“ erscheinen. Tatsächlich handelt es sich weniger um eine echte Neuerung, sondern um eine Erweiterung bestehender ETF-Angebote. Nach dem umstrittenen Einstieg in Private Markets folgt nun der nächste Schritt: Anleihen-ETFs sowie Unternehmens- und Staatsanleihen.

Laut Trade Republic sollen Kundinnen und Kunden damit planbare Zinsen bei geringer Volatilität erzielen. In der Praxis bleibt es jedoch eine Investition mit Risiken – und hat mit klassischem Sparen nur noch wenig zu tun.

Drei Anlageklassen im Bereich Fixed Income

  • Laufzeit-ETFs (Festzinsprodukte auf ETF-Basis)
  • Unternehmensanleihen
  • Staatsanleihen

Kern des Angebots sind Laufzeit-ETFs, die ähnlich wie Festgelder eine feste Laufzeit haben und regelmäßig ausschütten. Im Gegensatz zu Festgeld können sie jederzeit verkauft werden – was Flexibilität, aber auch Kursrisiken bedeutet. Steigende Zinsen führen zu fallenden Kursen, ein vorzeitiger Verkauf kann Verluste bringen.

Mitgründer Christian Hecker bezeichnet das Angebot als „stabiles, planbares Element im Portfolio“. Tatsächlich bestehen jedoch Bonitäts- und Marktrisiken – insbesondere bei Anleihen schwächer bewerteter Staaten. Festgelder in Euro bleiben hier klar sicherer, da sie durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind.

Mehr Rendite, mehr Risiko

Trade Republic wirbt mit bis zu fünf Prozent Ertrag, deutlich über dem Zins des Verrechnungskontos (aktuell 2,00 Prozent). Der höhere Ertrag bedeutet aber auch höheres Risiko: Ausfälle, Zinsänderungen und bei US-Dollar-Anleihen zusätzlich Währungsrisiken.

Investitionen sind ab einem Euro möglich, was den Zugang erleichtert, aber nichts am Risikoprofil ändert. Es handelt sich um marktpreisabhängige Produkte ohne Einlagenschutz.

Kostenstruktur

  • 1 Euro Fremdkostenpauschale pro Transaktion
  • ETF-Gebühr rund 0,1 Prozent jährlich (bereits eingepreist)
  • Spreads zwischen 0,05 und 0,3 Prozent
  • Keine Depotgebühren

Bewertung

Das neue „Fixed-Income“-Angebot bietet Chancen auf höhere Zinsen, geht aber mit klaren Risiken einher. Kurs-, Emittenten- und Währungsrisiken machen es zu einem Investmentprodukt – nicht zu einer Sparanlage.

Für erfahrene Anlegerinnen und Anleger kann es eine interessante Ergänzung sein, klassische Sparerinnen und Sparer sollten jedoch wissen: Stabilität bedeutet hier nicht Sicherheit.

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