Das neue Depot – Was steckt dahinter?
Seit Dezember 2024 ist das neue Scalable-Depot für Neukund:innen verfügbar. Es brachte umfangreiche Neuerungen und Veränderungen mit sich im Vergleich zum bisherigen Angebot. Die wesentlichsten Änderungen sind:
- Eigenes Scalable Capital Depot- und Verrechnungskonto: Scalable bietet nun selbst das Depot und das Verrechnungskonto an und setzt hier nicht mehr auf die Baader Bank als Partnerbank
- European Investor Exchange (EIX): Eine exklusive Börse für Scalable-Kund:innen, die es dem Broker ermöglicht, das Payment-for-Orderflow-Verbot zu umgehen. Die Kosten bleiben identisch zu gettex: Für Free-Broker-Kund:innen fallen 0,99 € pro Order an.
- Guthabenverzinsung: Über das Sammelkonto der Deutschen Bank gibt es künftig die Möglichkeit, auf ungenutztes Guthaben Zinsen zu erhalten – ein interessantes Angebot in der aktuellen Niedrigzinsphase.
Was für neue Kundschaften von Scalable State-of-the-art ist, ist für die Bestandskundschaft noch ein Zukunftsthema. Hier soll es aber in den nächsten Tagen bzw. Wochen soweit sein und bis Ende des Jahres 2025 soll es einen Parallelbetrieb zwischen der alten und der neuen Welt geben.
Für Bestandskund:innen: Der Weg ins neue System
Bis Ende 2025 wird ein Parallelbetrieb des bisherigen Baader-Bank-Depots und des neuen Scalable-Depots stattfinden. Um das neue Scalable Depot zu erhalten, bedarf es aber einiger Schritte.
- AGB-Zustimmung:
Bestandskund:innen müssen den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustimmen, um von den Vorteilen des neuen Depots zu profitieren. Die Zustimmung erfolgt unkompliziert in der App – zumindest theoretisch. In der Praxis scheint diese Funktion für österreichische Nutzer:innen aktuell noch nicht verfügbar zu sein. - Depotübertrag:
Der Umzug der bestehenden Depots ist für das vierte Quartal 2025 geplant. Dieser Übertrag erfolgt automatisch, ohne Kosten und mit Übernahme aller historischen Transaktionsdaten. Für österreichische Kund:innen bedeutet dies jedoch auch eine Meldepflicht ans Finanzamt, da der Übertrag von einem ausländischen ins ausländische Depot erfolgt. - Parallelbetrieb:
Während der Umstellungsphase bleiben beide Depots aktiv. Kund:innen können weiterhin auf das Baader-Bank-Depot zugreifen und gleichzeitig das neue Scalable-Depot nutzen.
Was bleibt unklar?
- Bruchstücke: Scalable bleibt vage, wie mit Bruchstücken verfahren wird. Ob diese übertragen, verkauft oder ausgebucht werden, ist noch unklar. Sicher ist jedoch: Gebühren fallen für diese Transaktionen nicht an.
Fazit: Was erwartet die Bestandskund:innen wirklich?
Für Bestandskund:innen bleibt die Situation spannend. Während die Neuerungen vielversprechend klingen, gibt es noch offene Fragen, insbesondere in Hinblick auf die Bruchstücke. Werden die übertragen? Verkauft? Ausgebucht? Wenn ja, welche werden übertragen, welche werden verkauft oder ausgebucht? Der lange Parallelbetrieb könnten den Broker langfristig attraktiver machen und zeugt von einer überlegten Vorgehensweise. Doch bis dahin heißt es: Geduld haben und genau hinsehen.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob Scalable Capital die Erwartungen erfüllt – oder nicht.